Das kalte Fussbad

Ein Kneippwort zu den kalten Fussbädern:

«Es wirkt anfangs kalt auf die Füsse, die nach und nach wärmer werden. Die Ursache des Warmwerdens liegt in der Leitung des Blutes von oben in die Füsse. Es wird also das Blut von Kopf, Brust und Unterleib in die Füsse geleitet. Es wirkt ferner auf die Regelung des Blutlaufes. Sobald die Kälte an den Füssen nachlässt und die Füsse einem warm vorkommen, als ob das Wasser nicht besonders kalt wäre, soll man das Fussbad beschliessen; also bei der ersten Reaktion, wo nach der Kälte die Wärme eingetreten ist.»

Das kalte Fussbad macht widerstandsfähiger, erfrischt und stärkt die Fussmuskulatur. Es hat eine ableitende Wirkung auf die Organe des Unterleibs und regt die Durchblutung an. Ideal sind die hohen Kneipp-Fussbadewannen, aber auch jeder hohe Plastikeimer, in dem beide Füsse bequem Platz finden, ist geeignet.

Technik

Nur bei schön warmen Füssen! Mit dem rechten Fuss voraus und linken Fuss sogleich nachziehen. Das kalte Wasser soll die Waden zur Hälfte decken. Füsse im Bad bewegen.

Temperatur und Dauer

Höchstens 15 Grad, so kalt wie möglich. 2–30 Sekunden, für Trainierte 15–60 Sekunden.


Danach

Nicht abtrocknen, Wasser nur abstreifen. Wiedererwärmung durch warme Bekleidung und Bewegung oder Bettwärme

Wirkung

Durchblutungsfördernd in den Unterleibsorganen, ableitend von Kopf und kleinem Becken, schlaffördernd, abhärtend, stärkend und erfrischend auf die Fussmuskulatur.

Zu empfehlen bei
– Stauungen in den Beinen, Krampfadern
– Einschlafstörungen
– Kopfschmerzen, Migräne, Blutandrang zum Kopf
– Überhitzung
– Nasenbluten
– Akuter Gicht
– Abhärtung

Nicht bei Nieren-Blasenleiden, Menstruation, Ischias und fortgeschrittener arterieller Zirkulationsstörung (Raucherbein).

Aus dem Buch Praktische Kneippanwendungen von Resi Meier