Die kalte Serienwaschung

zur sanften Fiebersenkung auch für Kleinkinder

Die Serienwaschung wird bei fieberhaften Erkrankungen angewendet, um einen Schweissausbruch zu erzielen. Sie ist ein mildes Verfahren, das Fieber schonend um ein Grad und bei sehr hohem Fieber bis zu zwei Grad zu senken. Normal ist 38–38,5 Grad mässiges, 39–40 Grad hohes und über 40 Grad sehr hohes Fieber.

Technik
Vor der Waschung schweisstreibenden Tee aus Lindenblüten, Stechpalmenblättern oder Holunderblüten mit Zitronensaft und Honig zu trinken geben.
Körper nur so weit abdecken, als gewaschen wird und gewaschenen Körperteil sofort wieder zudecken. Bei hohem Fieber für die Waschung leicht temperiertes Wasser von 18 bis 22 Grad und bei sehr hohem Fieber lauwarmes Wasser verwenden. Die Füsse müssen warm sein, sonst mit Wärmeflasche oder mit warmem Fussbad vor der Waschung erwärmen. Diese Vorbedingungen sind unbedingt zu beachten, um einen Kälteschock (Schüttelfrost) zu vermeiden.
Die Serienwaschung kommt als kleine Teilwaschung zur Anwendung. Es werden nur die Beine oder die Arme gewaschen. Beim Kleinkind die Unterarme oder Beine bis zum Knie und beim Schwerkranken nur die Körpervorderseite. Gewaschenen Körperteil sofort wieder zudecken.

Dauer
Innerhalb von zwei Stunden vier bis sechs Waschungen durchführen, Zeitabstand 20–30 Minuten. Patient gut beobachten. Bei beginnendem Schweissausbruch beenden. Patient gut zudecken und eine Stunde schwitzen lassen.

Nachbehandlung
Lauwarm abwaschen und abtrocknen. Körper- und Bettwäsche wechseln. Ruhe und Schlaf.

Wichtig
Erfolgt nach sechs Waschungen keine Reaktion, Waschungen einstellen. Es liegt eine Fehlreaktion oder ein Behandlungsfehler vor. Nach einer Pause von mindestens zwei bis vier Stunden kann bei anhaltendem Fieber die Serienwaschung wiederholt werden.

Aus dem Buch Praktische Kneippanwendungen von Resi Meier