Was kann bei Heuschnupfen helfen?

Zu manchen Zeiten, vor allem bei starkem Pollenflug, hilft nur noch die Flucht vor diesen Plaggeistern. Auch der Griff zu Medikamenten will bei vielen Allergikern wohlüberlegt sein; einige chemisch-synthetische Antihistaminika haben Nebenwirkungen, machen beispielsweise müde. Immer mehr Menschen greifen bei Heuschnupfen auf alternative Methoden zurück. Hier einige Möglichkeiten.

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© by Andreas Hermsdorf pixelio.de

Schulmedizinisch lässt sich das Übel mit der sogenannt spezi schen Immuntherapie kurieren. Dabei wird über drei Jahre das Allergen gespritzt; für Gräserallergiker gibt es Impftabletten. Akute Beschwerden lindern Cortison oder Antihistaminika. Doch viele Patienten wollen keine Pillen mit Nebenwirkungen schlucken, und die Immunimpfung dauert lange. Homöopathie und Akupunktur haben sich bereits als effektive Alternativen eta- bliert. Apotheken und Drogerien bieten auch Beratung bei den sogenannten Phytopharmaka an, diese Mittel enthalten ausschliesslich pflanzliche Wirkstoffe.

Ganz wichtig: Pollenwarnung beachten
Welche Pollen die Allergie auslösen, kann in Tests durch den Arzt geklärt werde. Nicht alle Pollen reizen gleich stark. Achten Sie daher auf die Pol- lenvorhersage in Tageszeitung, Radio oder Telefonservice und besorgen Sie sich einen Pollen ugkalender aus der Apotheke. Bei Pollenflug der entsprechenden Pflanzen möglichst im Haus bleiben.

Salz inhalieren
Sind die Nasenschleimhäute geschwollen, hilft das Ausspülen und Reinigen mit physiologischer Kochsalzlösung. Die kann man fertig zubereitet kaufen oder selber mit Meer- oder Kochsalz zubereiten. Neun Gramm Salz in einem Liter lauwarmem Wasser gelöst, ergeben eine isotonische Lösung. Isotonisch bedeutet, dass die Lösung dieselbe Konzentration an Mineralstoffen hat wie das menschliche Blut. Meersalz hat zudem noch den Vorteil, dass die Nasenschleimhaut nicht nur gereinigt, sondern auch befeuchtet und gepflegt wird. Die Nasenspülung ist übrigens auch ein probates Mittel für den ganz normalen »Pfnüsel».

Schwarzkümmel
Viele Heuschnupfen-Allergiker machen zwischen November und März eine Schwarzkümmel-Kur, um im Frühling gegen die Pollen zu sein. Wiederum andere ziehen die Kur bis zum September durch, und dies mit gutem Erfolg. Schwarzkümmel ist bekannt für seine antimykotischen wie auch antibakteriellen Eigenschaften und wirkt so allergischen und entzündlichen Prozessen im menschlichen Organismus entgegen. Schwarzkümmelöl ist in Kapseln erhältlich.

Bewegung
Bewegung ist auch bei Pollenallergikern das A und O. Regelmässiges rasches Laufen oder Joggen hilft, die Atemwege frei zu machen. Ganz allgemein stärkt Bewegung das Immunsystem, dadurch sinkt das Risiko, an Heuschnupfen zu erkranken. Forscher untersuchten während 12 Jahren 1700 Kinder im Alter zwischen fünf und vierzehn Jahren. Sie beobachteten, dass sich bei Kindern, die körperlich nicht aktiv waren, das Risiko, an Heuschnupfen zu erkranken, um 50 % erhöhte, im Gegensatz zu ihren sportlichen Kameraden. Meer und Hochgebirge sind nahezu pollenfreie Zonen. Zudem beginnt die Heuschnupfensaison in den Bergen später als im Tal.

Akupunktur
Vielfach bringt auch die Akupunktur grosse Erfolge (siehe dazu auch TCM). Je nach Versicherung (Zusatz) übernehmen Krankenkassen einen Teil der Behandlungskosten.

Homöopathie
Gegen Pollenallergie können homöopathische Mittel helfen, sei es als Einzel- oder als Komplexmittel. Auch hier macht es Sinn, den Heilpraktiker oder Arzt aufzusuchen. Gesunde Vollwertkost Wichtig zu wissen: Heuschnupfen kann auch aufgrund einer Lebensmittelunverträglichkeit entstehen. Auch da kann eine Desensibilisierung die Lösung sein, die man in der Regel in der anfallsfreien Zeit beginnt. Lassen Sie sich im Zweifelsfall beim Facharzt für Allergologie oder von Kinesiologen testen. Grossen Erfolg kann eine Umstellung auf Vollwertkost bringen. Viele Ernährungsexperten empfehlen zudem eine gründliche Darmreinigung.

Schüsslersalze
Schüsslersalze unterstützen bei leichten oder chronischen Beschwerden und wirken auch bei Allergien, unter anderem Heuschnupfen. Aus den 12 Grundsalzen stellen Fachleute aus
Drogerien und Apotheken die passende Kombination zusammen. Mit Schüsslersalzen werden das Immunsystem gestärkt und über Vitamine die Abwehrkräfte verbessert. Zink- und Calciumpräparate können vorbeugend dazu dienen, allergische Reaktionen abzufangen. Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) Nach chinesischer Auffassung handelt es sich bei Heuschnupfen um eine Abwehrschwäche, durch die der Körper äußeren krankmachenden Energien – wie zum Beispiel Wind – nicht erfolgreich gegenübertreten kann. Dieser dringt in die Lunge ein, zu deren Bereich auch die Nase gehört. Zum Therapiekonzept der sanften Medizin aus Fernost gehört es deshalb, den «Wind» zu vertreiben. Das gelingt über Akupunktur oder Akupressur, womit die Abwehrfunktion der Lunge gestärkt wird, ergänzt durch individuell abgestimmte Kräuterrezepturen, die als Tee eingenommen werden.

Rhinolight-Therapie
Eine Lichttherapie, die die Widerstandsfähigkeit der Nasenschleimhaut durch Bestrahlung mit Lichtdioden stärkt. Die Bestrahlung mit UV-Licht soll die Produktion von Histamin hemmen und so die heftigen Reaktionen auf Pollen abmildern. Die Erfolgsquote liegt etwa bei 70 bis 80 Prozent. Diese alternative Medizin bei Heuschnupfen wird bisher von nur wenigen Hals-Nasen-Ohren-Ärzten angeboten.

Indisches Lungenkraut
Die Arzneipflanze Indisches Lungenkraut (Adhatoda vasica) lindert akute Symptome und stärkt die Selbstheilungskräfte auf natürliche und verträgliche Weise und liefert darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Selbstheilungskräfte des Körpers.