Beim Guss wird ein gebündelter, beinahe druckloser und gleichmässig fliessender Wasserstrahl auf einem Körperteil oder am ganzen Körper entlanggeführt. Der so begossene Körperteil wird von einem spiegelglatten Wassermantel weich umspült. Bei kalten Güssen verwenden wir das kalte Wasser so, wie es aus der Leitung kommt. Zum Giessen gibt es einen speziellen Kneipp-Schlauch, das Metall-Giessrohr und die Kneipp-Kombibrause.
Der Giess-Schlauch
ist 2 m lang mit 20 mm Innendurchmesser.
Der Giess-Druck
ist richtig, wenn beim Aufrechthalten des Schlauches das Wasser die Schlauchmündung knapp eine Handbreit übersprudelt.
Beim Guss wirkt der reine Temperaturreiz. Örtlich regt der Guss als Reaktion auf den Kältereiz die aktive Durchblutung stark an. Die Güsse verbessern die gesamte Regulation des Wärmehaushaltes. Sie wirken über die Funktionen der Haut auf den Kreislauf, das Nervensystem, die Ausscheidung und den Stoffwechsel. Sie haben demzufolge eine Reihe von Heilanzeigen.
Aus der Brause trifft das Wasser punktförmig, mit Luft vermischt, auf den Körper. Dies erzeugt Kälte und dazu kommt ein stark mechanischer Reiz.
Duschen ist nicht kneippen!
Aus dem Buch Praktische Kneippanwendungen von Resi Meier