„Du isst ja gar nicht richtig. Ich habe extra weisse Spargeln gekauft, weil du meine Grünen vom Garten verschmähst und nun schiebst du sie nur lustlos hin und her“. Anna schaut Moritz vorwurfsvoll an.
„Ich habe wieder diese saublöden Aphten. Da wird jeder Bissen zur Qual“, entschuldigt sich Moritz. „Komm mit ins Badezimmer“, befiehlt Anna. „Was, jetzt gleich während dem Essen“? staunt Moritz. „Während dem Essen ist gut“, murmelt Anna und stellt eine kleine braune Sprühflasche vor Moritz hin. „Drück auf den Sprühknopf und versorge alles was dich im Mund schmerzt mit dieser Salbeitinktur“. Moritz tut wie ihm befohlen und schaut Anna dann fragend an: „und jetzt“? „Jetzt gehen wir essen“, lacht sie und schöpft, wieder am Esstisch angekommen, Moritz noch ein paar Spargeln. „Unglaublich, wie zart die sind und sie schmecken wirklich besser als die Grünen vom Garten“, schwärmt dieser. „Hauptsache du isst, ob weiss oder grün ist mir nicht so wichtig“.
Salbeitinktur
Zutaten: 100g frische Salbeiblätter und 100 ml Alkohol (mindestens 40-prozentriger Obstschnaps)
Die Salbeiblätter an einem sonnigen Morgen pflücken und im Schatten leicht antrocknen und in ein verschliessbares Glas schichten. Mit dem Alkohol übergiessen und 14 Tage an einem sonnigen Ort ziehen lassen. Das Glas öfters schütteln, damit alle Pflanzenteile mit Flüssigkeit bedeckt sind. Danach die Salbeiblätter abfiltern. Die Tinktur in dunklen Glasflaschen aufbewahren.
Aphten (entzündliche Schädigung von Schleimhaut, Zahnfleisch, Mundhöhle, Zunge mit weissem Belag überzogen) werden mit der Salbeitinktur besprüht oder bepinselt. Möglichst früh mit der Behandlung beginnen, dann kann die Entzündung gestoppt werden.