Energy-Drinks gefährlicher als gedacht

Text: Lotty Wohlwend

Müde, abgespannt, unkonzentriert – viele Jugendliche und Erwachsene greifen in solchen Situationen zu Energy-Drinks. Ein fataler Griff! Wir sagen warum.
Um die Konzentration zu verbessern, greifen zwei Drittel aller Jugendlichen und immer mehr Erwachsene als Muntermacher für Schule und Arbeit zu
Energy-Drinks. Der Koffeinkonsum bei Kindern und Jugendlichen hat sich in den letzten Jahren um 70 Prozent gesteigert! Und dies, obwohl bekannt ist, dass übermässiger Konsum gerade bei Kindern und Jugendlichen Bluthochdruck, Krämpfe, Veränderungen des Herzschlags bis hin zu Verzögerungen der Hirnentwicklung zur Folge haben kann.

Gefährlicher Durstlöscher
Energy-Drinks stehen auch wegen des hohen Zuckergehalts in der Kritik. Mit zwei Dosen hat man die tolerierbare Zuckermenge pro Tag bereits überschritten. Übergewicht und Stoffwechselerkrankungen nehmen rasant zu. Besonders gefährlich wird es aber, wenn Energy-Drinks im Alltag als Durstlöscher eingenommen werden.

Energy-Drink kontra Wasser
Mediziner um Erika Konrad Gasser an der Universität in Fribourg verglichen die Wirkung des koffeinhaltigen Getränks mit jener von Wasser
und liessen gesunde junge Menschen entweder eine Dose Red Bull oder Wasser trinken. Sie kamen zum Schluss: die Einnahme von EnergyDrinks
führt nicht zu einer Verbesserung der kognitiven Leistungen, belastet aber Herz und Kreislauf und führt zu einer körperlichen und mentalen Stresssituation.

Gefährlicher Stress
Kann Wasser ein Ersatz für Koffein sein? Es kann! Müdigkeit und Kopfschmerzen sind häufig die Folge einer nicht erkannten Dehydrierung;
der Körper bekommt nicht genug Flüssigkeit, um Sauerstoff zu transportieren. Wasser ist ein gutes Mittel, um dem vorzubeugen. Sehr viele
Menschen trinken Tag für Tag viel zu wenig Wasser.

Raubbau am Körper
Da Wasser im Körper nicht gespeichert werden kann wie Vitamine und Fett bedeutet ein Mangel unmittelbaren Stress für den gesamten Organismus. In der Folge werden Stresshormone (Cortison und Endorphine) ausgeschüttet. Was als körpereigene, kurzfristige Überbrückung gedacht ist,
kann bei Dauerzustand Raubbau am Körper bedeuten. Der Zuckerspiegel ist erhöht, die Aminosäuren- und Kalziumreserven schwinden und begünstigen dadurch mit der Zeit Altersdiabetes, Stoffwechselkrankheiten und Osteoporose.

Zu wenig Flüssigkeit
Zu wenig Flüssigkeit heisst aber auch, dass der Körper selber einen Ausgleich schaffen will, indem er mittels interner Hormonregulierung mit
erhöhtem Druck kompensiert. Bluthochdruck, aber auch Kreislaufstörungen wie zu niedriger Blutdruck, kalte Hände und Füsse sind nur
einige der Folgen von Wassermangel im Körper. Schmerzen beim Gehen stehen oft im Zusammenhang mit Wassermangel. Vor allem
aber reagiert der Kopf mit Vergesslichkeit und Konzentrationsmangel. Sich dann mit EnergyDrinks aufzuputschen, ist, wie die Studie aus
Fribourg zeigt, für den Körper geradezu fatal.
Es gibt Schulen, die sich ein Verbot von EnergyDrinks überlegen, weil Schüler als direkte Folge des Konsums unkonzentriert und überdreht sind.
Übrigens leiden heute bereits sehr viele Kinder und Jugendliche unter Bluthochdruck, die meisten aber wissen nichts davon.

Tipp
Achten Sie vor allem auch bei Kindern und Jugendlichen darauf, dass sie genügend Wasser zu sich nehmen; Jugendliche, auf den Tag
verteilt, bis zu 2 Liter – dem Körper und der Konzentration zuliebe!